zurück | WR – 10. März 2012 |
Patenschaft belohnt fleißige Schülerin
Nach ihrem Aufenthalt in Argentinien bleibt Luisa Böhmer dem Land weiter verbunden
VILLIGST. Die erste Nacht im eigenen Bett war komisch. „Ich musste mich erst wieder in meinem Zimmer zurechtfinden", sagt Luisa Böhmer. Nach sechs Monaten in Argentinien hat die 20-Jährige einen neuen Blick auf das Leben zu Hause gewonnen. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man Strom und warmes Wasser hat - das ist Luxus." In Garupa, einem Dorf an der Grenze zu Paraguay, sammelte Luisa wichtige Erfahrungen. Drei Mal wöchentlich half die Abiturientin im Speisesaal des Vereins Louisa aus. 40 bis 50 Kinder kommen an jedem Öffnungstag zum Essen und Spielen dorthin. „Meine drei Jahre Schulspanisch haben mir anfangs wenig geholfen", sagt die Villigsterin. Doch nach zwei Monaten habe sie sich problemlos mit den Kindern unterhalten können. „Sie gaben sich große Mühe; damit ich sie verstehen kann."
Hohe Luftfeuchtigkeit
Die Arbeit mit den kleinen Besuchern habe ihr großen Spaß gemacht - und einiges an Kraft abverlangt. „Wenn man morgens und nachmittags die Kinder hatte, ist man abends doch ziemlich geschafft." Vor allem, weil sich die 20-Jährige auch noch an 40 Grad Außentemperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnen musste. Auch Ester Grulke vom Verein Louisa reiste nach Garupa, um Projekte in der Dorfgemeinschaft voranzubringen. „Wir haben einer älteren Dame geholfen, die ihr Haus verlassen musste", berichtet die Vereinsvorsitzende. Gemeinsam mit Luisa Böhmer und weiteren Helfern baute sie ein neues Haus für die Seniorin. „Wir mussten Wasserleitungen und einen neuen Fußboden verlegen." Mit einer Spende der Firma Bonacker habe man den Innenausbau finanziert. Im Laufe des Jahres will Ester Grulke so viel Geld wie möglich sammeln. Denn neben dem Speisesaal soll ein Altenheim samt Arztpraxis entstehen. Rund 35 000 Euro werden für den Umbau der Räume benötigt.
Patenschaft übernommen
Dass die Menschen in Garupa weiterhin finanzielle Unterstützung brauchen, davon hat Luisa Böhmer auch ihre Familie überzeugt. „Wir haben die Patenschaft für ein Mädchen übernommen", sagt die 20-Jährige. Mit zehn Euro im Monat könne man der fleißigen Schülerin schon eine Menge ermöglichen. „Ich hoffe, dass ich irgendwann wiederkommen kann." Erst einmal absolviert die Abiturientin ein Praktikum bei der Schwerter Diakonie - als Vorbereitung für das Studium der Sozialen Arbeit. anp
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