Ute Giedinghagen, Vorsitzende des Vereins „Schwerte hilft“, besuchte Louisa-Projekt im argentinischen Garupa
Kindern Halt und Hoffnung geben
Schwerte/Garupa. Das Beispiel sollte Schule machen, sagt Ute Giedinghagen, Vorsitzende des Vereins "Schwerte hilft", und meint das Kinderdorf im argentinischen Garupa, das der Hilfsverein Louisa unterstützt. Giedinghagen hat sich jetzt selbst ein Bild davon gemacht, wie die Menschen in dem 20 000 Einwohner großen Ort nahe der Grenze zu Paraguay leben müssen und was das Kinderprojekt leistet. Die Schwerterin hat auf einer privaten Reise durch Südamerika einen Abstecher in die Provinz Missiones unternommen, um bei der Einweihung der Backstube dabei zu sein, bei deren Finanzierung "Schwerte hilft" maßgeblich mitgeholfen hat. Zusätzlich zur warmen Mahlzeit, die die Mädchen und Jungen tagtäglich bekommen können, sei es nun auch möglich, Brot an die bedürftigen Menschen zu verteilen, sagt Giedinghagen. Maria Ester Grulke, gebürtige Agentinierin, die seit vielen Jahren in Schwerte lebt und 2002 den Hilfsverein aus der Taufe hob, ist froh und stolz zugleich, dass die Bäckerei nun an den Start gehen konnte.
Leib und Seele
Zuvor gab es manche Widrigkeiten. Unbekannte Randalierer hatten während der Bauzeit ihr Unwesen getrieben. Doch diese Missklänge gehören nun der Vergangenheit an. Gemeinsam mit jungen Leuten nimmt sich ein Erwachsener jetzt die Zeit, um den Kindern ofenfrisches Brot zu servieren. In dieser Provinz, so weiß Maria Ester Grulke, herrscht die größte Sterblichkeitsrate des Landes unter Kindern wegen Unterernährung. Mit 14 Prozent halte Missiones einen traurigen Rekord. In Garupa selbst lebt rund ein Drittel der Menschen in bitterer Armut, rund 15 Prozent haben nichts anderes als eine Wellblechhütte als ihr Zuhause. Bis zu 80 Mädchen und Jungen kommen tagtäglich in das Kinderdorf, weil sie wissen, dass sie hier eine warme Speise bekommen. Doch es ist nicht nur das Essen, das die jungen Menschen immer wieder aufs Neue in das Kinderdorf führt, genauso stark sind die menschlichen Bande, die das Miteinander stärken. "Wenn die Mädchen und Jungen bei uns sind, kümmern sich mehrere Betreuer um sie", erläutert Grulke. Da wird gespielt, Musik gemacht oder sich Zeit genommen, um einfach mal zu reden. Denn die sozialen Verhältnisse belasten auch die Seelen der Kinder, hebt die gebürtige Argentinierin hervor.
Beim jüngsten Besuch in ihrer Heimat machte sie zunächst in Buenos Aires Station, um den Container, der randvoll beladen mit Spenden aus Schwerte und Umgebung im dortigen Hafen eingetroffen war, abzuholen und für einen Transport nach Garupa zu sorgen. Mengenweise Kleidung, Spielzeug, Tornister, Fahrräder und Rollstühle hatten die Spender zur Verfügung gestellt, die nun an notleidende Menschen verteilt wurden. Es wäre gut, wenn in Argentinien noch mehr Kinderdörfer wie das in Garupa, von Louisa gefördert, gegründet würden, meint Ute Giedinghagen. Es herrsche große Armutin vielen Teilen der Bevölkerung. TK
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Embajada de la República Argentina – Louisa e.V. wird durch die argentinische Botschaft unterstützt |
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