zurück | 22. April 2008 |
Schwerterin Jutta Kappeller geht für drei Monate nach Argentinien – Hilfe für "Louisa"-Kinder
Ein Traum geht spät in Erfüllung
Von Manfred Kowitzke
Schwerte. Als Teen oder Twen wäre sie gern als Entwicklungshelferin nach Afrika gegangen. Der Twen ist jetzt 49, aus Afrika wurde Garupa, Südamerika: Die Schwerterin Jutta Kappeller stellt sich für drei Monate in die Dienste des Kinderhilfevereins "Louisa".
Einzubringen hat die gelernte Krankenschwester eine Menge. Erst im Frühjahr schloss sie ihre Weiterbildung zur Heilpädagogin ab, gefragt aber ist zunächst einmal vor Ort im Kinderdorf eines der einfacheren Talente: "Dort fehlt im Moment eine Köchin". Das sollte die 49-Jährige locker hinkriegen, schließlich hat sie auch ihre drei Töchter erzogen, bekocht und groß bekommen.
Nochmal zurück zum Thema Afrika: "Das hätte ich unheimlich gern gemacht", sagt Jutta Kappeller rückblickend, "aber dann waren da die Familie, der Beruf, die Kinder." Insofern ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, den Schritt zur Hilfe auf sozialem Sektor ganz woanders zu wagen: "Wenn ich es jetzt nicht tue, wann dann?" In dieser Haltung unterstützten auch die 17, 20 und 22 Jahre alten Töchter die Frau Mama.
Beim Verein "Louisa", weiß die Schwerterin, ist sie mit ihrem Hilfsangebot an der richtigen Stelle: "Aufgaben gibt es dort bestimmt genug für mich." Sie will die Dinge auf sich zukommen lassen, das ganz andere Leben, die fremde Mentalität kennen lernen und dort anpacken, wo sie gebraucht wird: "Ich bin offen für neue Herausforderungen."
Den Verein "Louisa" und dessen rührige Vorsitzende Maria Ester Grulke, Schwerterin mit argentinischen Wurzeln, kennt Jutta Kappeller schon seit längerer Zeit: Kürzlich, als die Vereinsvorsitzende in der Wandhofener Kleingartenanlage mal wieder einen Basar mit Waffelverkauf organisierte, hat sich die 49-Jährige ein Herz gefasst und ihre Hilfe angeboten. "Ich habe mich sehr gefreut", begrüßt Maria Ester Grulke die Bereitschaft der "neuen Mitarbeiterin", anzupacken und in Argentinien mitzuhelfen. Viele tausend Kilometer von Schwerte entfernt wird sie bei Grulkes Mutter Johana leben. "Ich finde es gut, wenn auch mal andere Schwerterinnen oder Schwerter mit eigenen Augen sehen und erleben, mit welchen Schwierigkeiten dort Kinder beim Erwachsenwerden zu kämpfen haben", sagt die Louisa-Vorsitzende. Das könne sicherlich auch hilfreich für die Arbeit hier in Schwerte sein.
Auf die 49-Jährige, deren Flieger gestern von Frankfurt abhob, warten freilich nicht nur Arbeit und Stress. "Sie kann sicher auch Land und Leute kennen lernen, neue Erfahrungen machen, schöne Dinge sehen. Wie die nicht weit entfernten Iguaçu-Fälle", meint Grulke. Und obendrein noch ihr bruchstückhaftes Spanisch aufpolieren. Was noch ein schöner Nebeneffekt wäre.
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