zurück | WR – 26. November 2005 |
Hilfe für Straßenkinder: Argentinische Organisationen ehren "soziale Botschafterin ihres Landes"
Auszeichnung für Maria Ester Grulke
Schwerte. (bek) Große Anerkennung nun auch im Heimatland: "Das solidarische Netz" Argentinien hat die in Schwerte lebende Argentinierin Maria Ester Grulke als soziale Botschafterin ihres Landes ausgezeichnet.
Die 52-Jährige setzt sich mit ihrem Verein "Louisa" seit Jahren vehement und beharrlich für die Unterstützung argentinischer Straßenkinder ein. Als "Das solidarische Netz", ein Zusammenschluss argentinischer Hilfsorganisationen, einen Preis auslobte für Argentinier, die im Ausland leben und in ihrer Heimat helfen, brachte jemand auch Maria Esther und "Louisa" ins Spiel.
In der Kathegorie "Gegen Wind und Flut", die Helfer zusammenfasst, die sich ohne offizielle Unterstützung und neben ihren beruflichen Aufgaben einsetzen, stand Maria Esther, die tagsüber in der Eisdiele am Markt arbeitet, zunächst mit 150 anderen Nominierten in einer Reihe. Irgendwann erreichte sie dann um 11 Uhr nachts in Deutschland der Anruf, dass sie einen Platz unter den letzten 20 erreicht hatte. Und als sie in den vergangenen Wochen aus privaten Gründen in Argentinien weilte, kam dann die frohe Botschaft: "Erster Preis für Maria Esther Grulke".
Nicht erst als Maria Esther zur Preisverleihung in Buenos Aires gut 1000 Kilometer mit dem Bus anreiste, war die Resonanz gewaltig. Alle großen Zeitungen berichteten ausführlich, und der Rundfunk sprach bei der Preis- trägerin vor. Hier wurde dann vermeldet, wie die Schwerterin immer wieder mit Festen, Trödelständen, Tangoshows, Waffelbacken und anderen Aktionen Geld für die jungen Schützlinge in ihrer Heimatstadt Garupa an der Grenze zu Paraguay sammelt. Geld für ihr Projekt bekam Maria Ester allerdings nicht: Es blieb bei der Ehre, einer Statuette und einer gewaltigen Urkunde, die sie aus der Hand eines argentinischen Regierungsvertreters entgegennahm.
Nach Schwerte zurückgekehrt, ging die Arbeit für den Verein Louisa ungebrochen weiter. Am Samstag hatten auf der Jahreshauptversammlung die beiden Schwerter Studenten Hannah Wenzler und Sebastian Zietz, die selbst eine Weile in Garupa mit angepackt hatten, per Diavortrag von ihren Argentinienreisen und ihrer Mitarbeit vor Ort berichtet. "Es war eine wertvolle, traurige und zugleich schöne Erfahrung", fasste Sebastian seine Eindrücke aus einem Land zusammen, in dem 56 Prozent aller Kinder zwischen fünf und 14 Jahren unter der Armutsgrenze leben.Und auch praktisch wird weiter geholfen: Auf dem Weihnachtsmarkt "Bürger für Bürger" am Wochenende bieten "Louisa" und viele fleißige Helfer und Helferinnen selbst gebackene Plätzchen und heiße Milch mit Honig an.
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