Sebastian Zietz in Argentinien
Viele neue Freunde ... und der tägliche Schmerz der Kinder
Schwerte. „Argentinien fängt genau da an, wo das mitteleuropäische Verständnis für Gesundheit, Leben und Vorsorge aufhört." Das schreibt der 19-jährige Sebastian Zietz, der am 5. Juli für drei Monate nach Argentinien geflogen ist, um dort den Kinderhilfsverein "Louisa" zu unterstützen.
Jetzt hat er sich aus dem nordargentinischen Garupa in der Ruhrstadt gemeldet in einem Brief an Louisa-Gründerin Maria Ester Grulke. Sebastian schreibt:
"Ein Land, das wirtschaftliche Potentiale aufweist und sich durch mittlere menschliche Entwicklung kennzeichnet, fassen wir übli- cherweise unter dem Begriff Schwellenland zusammen. Somit scheint das Fundament für Bil- dung, Versorgung und Chancen- gleichheit gegeben zu sein.
Doch wie sieht die Realität auf argentinischen Straßen wirklich aus? Durch die Hilfe von Maria Ester Grulke habe ich die Chance nutzen können, vor Ort zu sehen, unter welchen Bedingungen die Kinder leben müssen, die täglich zur Essensstelle des Vereins „Louisa" pendeln.
Es erfüllt mich mit großer Freude, dass begünstigt durch meine tägliche Arbeit mit den Kindern, die Verbindung zu den „chicos" von Tag zu Tag inten- siver wird.
Die südamerikanische Mentalität empfinde ich als sehr angenehm und durch diverse Ausflüge nach Buenos Aires, Brasilien und Paraguay erlebte ich viele unvergessliche Momente.
Trotz der schönen Zeit hier, habe ich sehr viel Leid und Hunger gesehen. Es kommt mir vor, als hätte ich eine Zeitreise zurück in die 50er Jahre gemacht. Die Straßen sind schlammig, die Häuser und die gesamten Lebensumstände der Menschen sind miserabel und es fehlt an allem.
Den Kindern mangelt es an Kleidung, Trinkwasser und vor allem an medizinischer und psychologischer Betreuung.
Besonders schockierend sind die Verhältnisse der Kinder zu Hause. Prügel, Alkohol, Drogen und Prostitution bestimmen ihren Alltag. Dabei ist das Schicksal der Familie Martinez besonders dramatisch. Die Kinder mussten zuschauen, wie ihr Vater aus einem Streit heraus ein Messer zog und ihre Mutter mit unbeschreiblicher Brutalität nie- derstach. Doch dieses Schicksal ist keineswegs ein Einzelfall, beinahe Alltag!
Der Verein Louisa trägt einen kleinen Teil dazu bei, den täglichen Schmerz der Kinder durch eine warme Mahlzeit, sowie durch sportliche aber auch psychologische Betreuung zu lindern. Der Verein finanziert sich nicht von selbst, deshalb werden dringend Spenden benötigt!!!
Jede kleine Spende trägt einen Teil dazu bei, den Kindern das Leben erträglicher zu machen."
Wer helfen will: Maria Ester Grulke erreicht man im Escafé Dolomiti am Markt oder unter 238678.
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Embajada de la República Argentina – Louisa e.V. wird durch die argentinische Botschaft unterstützt |
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