zurück | RN – 18. April 2015 |
Sie werfen mit Wollknäueln
Frauenempfang versammelt Weiblichkeit
SCHWERTE. Zum Schwerter Frauenempfang hatte der Bürgermeister eingeladen, und so füllte sich der Bürgersaal mit Ratsfrauen und weiblichen Vereinsvorständen, Gruppenleiterinnen und Vertreterinnen der Ruhrstadt.
Als nostalgische Suffragetten mit großen Hüten formierten sich die Frauen der Schwerter Arbeitsgemeinschaft rund um die Leierkastenfrau Petra Pau und schmetterten das Loblied auf die weibliche Schaffenskraft. Am Ende warfen sie nur spielerisch gefährlich mit Wollknäueln.
Seit wann sind sie in Schwerte? Worauf sind sie stolz? Fragen und Antworten zeichnen Lebenswege in einem Projekt nach, das an diesem Abend präsentiert wurde. Hille Schulze Zumhülsen und Sina Weber legten die von Sigrid „Jo“ Helling gestaltete Broschüre „Sie waren die ersten“ vor, die zehn Frauen unterschiedlicher Nationalitäten in Text und Bild versammelt. Die von der Stadt finanzierte kleine Sammlung zeigte nicht nur Heimatverbundenheit, sondern auch die gelebte Integration am Beispiel der Frau von nebenan.
Frauen ein Gesicht geben
„Wir wollten den Frauen ein Gesicht geben“, sagt Hille Schulze Zumhülsen. Die Studentin Sina Weber versuchte in ihrer fotografischen Umsetzung eine möglichst ungestellte Formation ohne großen künstlerischen Überbau. Ester Maria Grulke zeigte sich sichtlich gerührt von der Wertschätzung und wanderte mit den anderen Porträtierten langsam an den Bildern der Ausstellung vorbei. Auch Bürgermeister Heinrich Bockelühr, der zusammen mit Ursula Meise und Jürgen Paul den Empfang begleitete, lobte die Idee und die rasche Umsetzung und machte Hoffnung auf eine weibliche Zukunft: „Die Verwaltung in Schwerte wird immer weiblicher, weil Frauen besser sind. Die Abschlüsse unserer Auszubildenden sind nicht schlechter als gut.“ Ursula Ackermann sorgte an diesem Abend mit hausgemachten Knabberwaren für eine Stärkung.
Der Abend bewies Frauenarbeit hat viele Gesichter. Ehrenamt ist dabei Kerngeschäft. Basisarbeit und kurze Wege zeichnen die Gespräche und Aktionen aus. Dass in den nächsten Jahren viele junge Gesichter dazukommen, ist ein Ziel. ar
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Die zehn Lebenswege der internationalen Schwerter Frauen in „Sie waren die Ersten“:
Aynur Akendiz (Türkei), Fani Bourouzikas (Griechenland), Dunja Capobianco (Italien), Monika Grudniok (Polen), Ester Maria Grulke (Argentinien), Fatma Kalyoncu (Türkei), Kathy Kannampalckal (Indien), Mercy Manoharan, genannt Chandra (Sri lanka), Zahra Mosaddeghi (Iran), Hala Türk(libanon).
Foto: Bürgermeister Heinrich Bockelühr und Frauen der Schwerter Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit Petra Pau beim Frauenempfang der Stadt. RN·FOTO BRAUER
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